IDM Saisonauftakt in Most – ein fast genialer Start in die Saison – ungewohnt P2 in der Meisterschaft :-)

Zum ersten mal seit langer Zeit war das Team #19 fast komplett und in der normalen Besetzung am Start, d.h. Marta u. Ondrej mit den Kindern, Peter, Marek mit Freundin Zlatka, Fritze und ich – leider war Anne und Lars nicht mit dabei -> Arbeit geht einfach vor!

Vielen Dank an Marta für die vielen tollen Bilder, die Sie wieder einmal für uns und die anderen Teams gemacht hat, Sie schafft es immer wieder schöne Fahr-Bilder zu machen, sowie auch Momente aus dem Fahrerlager in Szene zu setzen. 🙂

Seit langem war es nun der erste Lauf zur Internationalen Motorrad Meisterschaft wo fast keine WM Aspiraten mit am Start waren – Nachteil – das Starterfeld war mit nur 12 Teilnehmer sehr klein. In den Jahren zuvor hat entweder keine WM stattgefunden oder es gab keine Terminliche Überschneidung mit der IDM, sodass die WM Teams alle mit am Start waren und im Regelfall vorneweg fuhren.

Dies sorgte im Vorfeld natürlich für viele Spekulationen und Gehirnkino … wer wird da wohl aufs Treppchen fahren, wer startet gut in die Saison, wer war im Trainingslager schon gut unterwegs gewesen, und und und … wir haben uns da heraus gehalten, denn uns fehlt das Trainingslager und der Saisonauftakt in der Moto Trophy war auch nicht fehlerfrei.

Die Anreise erfolgte am Donnerstag Mittag / Nachmittag, sodass das Team am frühen Abend komplett vor Ort war und im Lauf des Abends alles aufgebaut war.

Am Freitagmorgen bin ich erst einmal um die Strecke gejoggt, ergänzend zur Streckenbesichtigung die ich am Donnerstagabend schon gemacht habe, außer ein paar neu asphaltierten Stellen, habe ich keine gravierenden Änderungen (die uns betreffen) entdecken können.

Dann mal schnell noch ein paar Aufkleber angebracht, hier auch nochmal vielen Dank an Jürgen von der PIM GMBH, der uns dieses Jahr neu als Sponsor zur Seite steht.

Gegen 10 Uhr dann die technische Abnahme, welche wir ohne jegliche Beanstandung bestanden haben und danach schnell noch das Fahrerbriefing, auch hier gab es nichts gravierend neues zu hören.

Gegen 11 Uhr dann das erste freie Training, wir gingen es sehr gemütlich an und steigerten Runde um Runde das Tempo. Es fühlte sich ganz gut an, daher waren wir dann auch nicht überrascht dass wir am Ende des Trainings eine Rundenzeit von 1, 50343 erreicht haben. Mit dieser Zeit lagen wir zu diesem Zeitpunkt auf der 4. Position, wobei wir wussten dass wir selber in Most schon 1,48 gefahren waren und uns klar war das im ersten freien Training auch nicht alle, alles geben.

Das zweite freie Training startete kurz nach 14 Uhr, wir hatten die Übersetzung verändert und erwarteten nun dass wir die Rundenzeit sehr schnell verbessern würden. Leider ist es dazu aber nicht gekommen, irgendwie fanden wir keine freie Runden und waren vermutlich zu verkrampft unterwegs … wir schafften es gerade so unsere Zeit minimal zu verbessern auf 1,50107 … unsere Mitstreiter waren da besser unterwegs und einige Teams verbesserten Ihre Zeiten so dass wir am Ende des zweiten Trainings auf P6 zurückgefallen waren.

Das erste Quali war dann am frühen Freitagabend, eigentlich wollten wir mit dem neuen Hinterreifen nur 1-2 Runden einfahren um dann 2 schnelle gezeitete Runden zu drehen. Doch leider kam es wie so oft anders, nach den ersten zwei Runden des Einfahrens erwischten wir keine freien Runden, trotzdem fühlten wir uns wohl und änderten unseren Plan und blieben auf der Strecke.

Runde für Runde wurden wir schneller und so wie gehofft schafften wir es auch unsere Rundenzeit auf 1,48103 zu verbessern, damit verbesserten wir unser Rundenzeit um 2 Sekunden und waren damit sehr zufrieden! 🙂 … dies bedeutete für uns wieder eine Verbesserung auf P4.

Am Samstag um die Mittagszeit fand das zweite Qualifikation Training statt, wir waren mit unserer Ausgangssituation zufrieden und gingen daher entspannt ins Training. Wir bestätigten mehrfach die 1,48er Rundenzeit, was für mich persönlich sehr wichtig ist, doch leider verbesserten wir Sie nicht. Fritze war damit nicht zufrieden, er erhoffte sich eine weitere Verbesserung, doch diese war zu diesem Zeitpunkt nicht möglich. Andere Teams verbesserten sich, sodass wir eine Position in der Startaufstellung verloren, aber mit P5 und zweite Startreihe waren wir sehr zufrieden.

Am Samstagabend stand dann das erste Rennen an, zum ersten mal aus der zweiten Reihe starten bei einem Lauf zur Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft – das war schon ungewohnt und was besonderes für uns. Bei den Sidecars wird die Startprozedur kurz gehalten, wir stehen ca. 3 Minuten in der Startaufstellung bevor es in die Aufwärmrunde geht welche mit Flagge gestartet wird.

Dann erfolgte der Start, der eigentliche Plan war gut zu starten und Peter Kimeswenger zu folgen, doch leider zuckte Peter ein wenig zu früh und mit diesem Frühstart war dann der Plan dahin. Davon leicht irritiert war der Start nur mittelmäßig und in der ersten Kurve, wurde es wie gewohnt, sehr eng und Zimmermann/Segers schob sich an uns vorbei und wir verloren eine Position. Die nächsten 4 Runden folgten wir Zimmermann und wir konnten feststellen in welchen Bereichen er Vorteile hat und in welchen Bereichen wir unsere Vorteile ausspielen konnten. Wir liefen in den schnellen Abschnitten immer ein wenig auf, verloren aber in den Bremszonen, denn wir hatten mit einer weichen Bremse zu kämpfen – in der langen Linkskurve nach dem Start und auch unten auf der Gegengraden tritt ich gefühlt ins leere … das war kein gutes Gefühl, aber ich konnte mich damit arrangieren und fing an, noch in der Beschleunigungsphase kurz das Bremspedal zu betätigen, dann ging es eindeutig besser.

Gegen Ende der 4. Runde nutzten wir unseren Geschwindigkeitsvorteil Ende Gegengrade aus und schoben uns an Zimmermann/Segers vorbei, schafften es aber leider nicht entscheidend weg zu ziehen. Ende der Start und Ziel Geraden waren Sie wieder dran, diesmal so nah dass Max mit der Nase des Gespanns Ondrej am Hintern berührte – nichts passiert 🙂 … knapp eine Runde weiter entstand dann der „Move of the Day“ wie der Kommentator der IDM Live Übertragung sagte – Ende Start/Ziel scherte Zimmermann sehr spät aus und Bremste sich auf letzter Rille mit qualmenden Reifen an uns vorbei – sehr saubere Aktion ohne uns zu gefährden, doch leider ging dabei das Gespann dabei aus und wir konnten sofort wieder vorbeiziehen. – damit war leider unser sehr interessanter Zweikampf beendet.

Das restliche Rennen war dann für uns recht einsam, nach vorne zu Grabi konnten wir den Abstand halten aber nicht verkürzen und von hinten hatten wir auch nichts zu befürchten. So fuhren wir unseren 4. Platz nach Hause, 4. in der Gesamtwertung und überragender 3. in der Punktewertung, denn Roscher/Burkhard bekommen als Gaststarter keine Punkte. Wir waren super happy, haben damit die beste Platzierung in der IDM erreicht und tolle 16 Punkte gesammelt. Nebenbei konnten wir unsere Rundenzeit nochmal leicht verbessern auf 1,47972. 🙂

Sonntag ca. 13.30 Uhr der Start zum zweiten Rennen, vielleicht war ich zu aufgeregt oder nervös, denn es war kein guter Start – ich hatte zu spät weiter geschaltet und gefühlt zog das halbe Starterfeld an uns vorüber. 😦

Wie fielen bis auf Platz 8 zurück, was zwar doof ist aber bei einem längeren Rennen ggf. nochmal ausgeglichen werden kann. Aber in unserem Fall zog an der Innenseite auch Lingo mit seinem 1000er Gespann durch und er ist bekannt dafür dass er auf schnellen Strecken, wie hier in Most, schwer zu überholen ist. Er war nun direkt vor uns und wir starteten einige Versuche zu überholen, schafften es aber erst nach ca. 2 Runden. Das vordere Mittelfeld hatte sich zu diesem Zeitpunkt schon leicht abgesetzt und wir mussten uns Kurve für Kurve ran robben.

In der 6. Runde schnappten wir uns dann Remse/Wechselberger und schoben uns dann näher an unsere Kampfkumpanen vom ersten Rennen ran (Zimmermann/Segers) – aber ran ist noch nicht vorbei! Dies dauerte dann bis in die 10. Runde bis wir an Ihnen vorbei zogen. Allerdings konnten wir uns nicht gravierend von Ihnen absetzen und so kamen wir zusammen den beiden Österreichern Kimeswenger und Grabmüller, die um den dritten Platz kämpften immer näher. Aber unter normalen Umständen wären wir nicht mehr ran gekommen, wir hätten besser starten müssen oder das Rennen hätten noch ein paar Runden länger gehen müssen.

Was ist schon normal? In der letzten Runde, auf der Gegengrade fahrend konnten wir sehen wie Kimi und Grabi zusammen in die Kurve einbogen und kollidierten … wir konnten an Ihnen vorbeiziehen und plötzlich waren wir von P5 auf P3 nach vorne gekommen und haben damit unser erstes IDM Podest erreicht.

Wir waren super happy, mussten direkt zum Interview und erlebten dann unsere erste IDM Siegerehrung auf dem Podest … nebenbei hatten wir in diesem verrückten Rennen unsere Rundenzeit um fast 2 Sekunden verbessert auf 1,46653 (passend zum Podest die 3. Schnellste Runde im Rennen) 🙂

Die ersten 3 des Rennens müssen zwangsweise zur technischen Abnahme – dort mussten wir dann die Airbox öffnen sodass die Prüfer durch die Einspritzanlage sich die Einlasskanäle anschauen konnten – aber auch diese Prüfung haben wir bestanden!

Mit den Punkten für den 3. Platz aus dem ersten Rennen und dem 2. Platz in zweiten Rennen (ein Platz besser in der Wertung als im Rennen da Roscher/Burkhard Gaststarter sind) beschert uns nun den 2. Platz in der Meisterschaft!

Auch dies ist für uns sehr ungewohnt aber natürlich freuen wir uns sehr dass unsere viele Arbeit auf diese Art und Weise belohnt wird!!! – Vielen Dank an Alle die uns helfen und unterstützen, wir hoffen dass Ihr Euch mit uns freuen könnt.

Wo die Reise nun hingeht schauen wir mal … wir schauen von Rennen zu Rennen und ich halte euch auf dem Laufenden. Euer Markus

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