Erster Lauf zur IDM (Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft) – jeder Anfang ist schwer … ;-)

Am letzten Wochenenden waren wir auf dem Lausitzring zu unserem ersten Lauf in der IDM-Sidecar … die Vorfreude war groß und die Enttäuschung nach dem Wochenende noch größer 😦

Ein Teil der Fotos sind von Sascha Biele – Biele Pixxx Sportfotografie, vielen Dank für die schönen Bilder. (bitte ohne Rücksprache mit Sacha diese Bilder nicht benutzten)

Aber wie immer fangen wir doch einfach mal von vorne an zu erzählen … im Vorbericht zu diesem Rennen hatte ich drauf hingewiesen das „der weiße Wahl“ es auf jeden Fall so nicht geben wird, aber die “ Stormtroopers“ wie Steffen und ich schon liebevoll bezeichnet wurden bleiben Euch erhalten. 🙂

Die weiße Lackierung war nur eine Notlösung für das Trainingslager, zum ersten Lauf in der IDM sind wir in einem ähnlichen Look wie 2018 an den Start gegangen und präsentieren unsere Sponsoren auf schwarz/rot/weißem Untergrund. – Danke an Alle die uns unterstützen.

Freitags war das Freie Training und das 1. Quali, wir waren sehr motiviert weil wir die Hoffnung hatten dass wir alle aufgetretenen Probleme im Griff haben und uns für das Wochenende weitere Hilfe zugesagt war. Aber schon im ersten Turn stellten wir fest dass wir nicht alles im Griff hatten, der Schaltautomat wollte weiterhin nicht seine Arbeit tun, weder beim hoch- noch beim runterschalten und die Bremse war so weich und teigig dass ich kein Vertrauen zu Ihr aufbauen konnte.

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Überraschend war dann das es in der Zeiten Liste gar nicht so schlecht aussah wie es sich auf der Strecke angefühlt hat. … Bis zum Q1 war genügend Zeit den Dingen auf den Grund zu gehen, bzgl. Elektrik hieß dies telefonieren und versuchen mit unserem Telefon Joker irgendwie eine Lösung zu finden und bzgl. Bremse … rauchten uns erst einmal die Köpfe …

Die Bremsbeläge wurden für das Rennen extra geschliffen und geprüft, die Bremsflüssigkeit zuletzt erst getauscht, einer der beiden Hauptbremszylinder im Winter getauscht und die Dichtungen in den Bremssättel auch. -> also entlüfteten wir die Bremse nochmal und zogen neue Flüssigkeit ein, die Bremse wurde ein wenig härter aber trotzdem bekamen wir keinen wirklichen Druckpunkt hin.

Also ging es mit fast den gleichen Problemen in das Q1 immer noch mit der Hoffnung dass sich die Probleme lösen lassen und somit die Rundenzeiten sich leicht verbessern lassen. Dem war leider nicht so, schon ab der zweiten Runde war die Bremse wieder sehr weich und teigig und alle Gänge rauf wie runter mussten von Hand geschaltet werden. … ein befreundeter Mechaniker und Namensvetter von mir sagte zum Thema „fahren ohne Schaltautomat“ … „Markus, die Klassik startet an diesem Wochenende in Schleiz“ … 😦

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Unter diesen Voraussetzungen war es ein regelrechter Kampf um überhaupt an die Zeit aus dem Freien Training heran zu kommen, an eine Verbesserung war gar nicht zu denken. Steffen machte einen guten Job und als Team auf dem Gespann war das Zusammenspiel gegeben, somit eigentlich beste Voraussetzungen für gute Rundenzeiten wenn uns da die Technik nicht im Weg stehen würde.

Eigentlich dachten wir auch dass mit dem Wechsel von der Ducati auf die Yamaha oder anders ausgedrückt von der Diva zu Geisha auch die Schrauberei weniger wird … dies ist leider noch nicht so.

In der Nacht von Freitag auf Samstag haben wir dann die komplette Bremsanlage zerlegt und neu zusammengesetzt und leider kein besseres Ergebnis hinbekommen. Die Hilfeversuche im Bereich Elektrik verliefen leider auch im Sande sodass im Q2 am Samstagvormittag keine Verbesserung für uns möglich war, wir mussten uns mit dem vorletzten Startplatz begnügen.

Am späten Samstagnachmittag dann das erste Rennen, die Vorfreude war nicht wirklich groß, denn die Distanzen sind in der IDM wesentlich länger als in der Trophy und mit dem Wissen dass ich rauf und runter jeden Gang mit Kupplung schalten muss schrieb mir kein Lächeln ins Gesicht.

Dann der Start, der ging richtig gut und wie verbesserten uns gleich um 3-4 Positionen. Wir flogen sogar an unseren Teamkollegen #11 Peter und Jens vorbei, diese starteten 2 Plätze vor uns. Aber Sie korrigierten dies gleich in den ersten Kurven nach Start und Ziel wieder und stellten die gewohnte Reihenfolge wieder her. Das Feld sortierte sich sehr schnell und zog sich auseinander, wir kämpften wie die wilden merkten aber nach jeder Kurve beim raus beschleunigen wie wir Zeit verlieren gegenüber den Teams mit Schaltautomat. In den ersten Runden schafften wir es die Pace halbwegs mitzugehen und so kam es zu mehrfachen Positionswechsel innerhalb einer Runde. Doch durch die wieder weich werdende Bremse konnten wir über die komplette Distanz unser Tempo nicht halten und ich sagte mir lieber weiter hinten ankommen als überhaupt nicht ankommen.

 

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Ergebnis P13 in unserem ersten IDM Rennen und P6 in der 600er Wertung … trotz allem waren wir zufrieden dass wir die ungewohnte längere Distanz gemeistert hatten und dass wir keine konditionellen Probleme hatten.

In der Nacht von Samstag auf Sonntag hatten wir dann wieder einiges probiert, sind teilweise auch an die Grenzen unseres Verstandes gestoßen, denn wirkliche Fehler konnten wir nicht finden. Sodass wir am Sonntagnachmittag mit den gleichen Gegebenheiten in das 2. Rennen gegangen sind … zusätzlich war blöd dass wir erst am späten Nachmittag unser Rennen hatten, ohne ein Warmup oder so … das lange Warten zehrt an einem.

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Das zweite Rennen ist dann leider auch schnell erzählt, ein noch besserer Start brachte uns in der Anfangsphase ein paar Plätze nach vorne, welche wir dann aber Stück für Stück wieder verloren, durch die bekannten Probleme. Aber auch hier waren wir stolz auf uns dass wir die Distanz gemeistert und das Rennen beendet haben. P15 im Rennen und P8 in der 600er Wertung. Danke an Uwe, Fritze und Lars für das fleißige Schrauben, ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben dass es weniger wird.

Das Rennen in Assen bei den Ducat Club Races haben wir kurzfristig abgesagt, denn so macht es keinen Sinn. Zu Hause angekommen sind wir direkt wieder auf Fehlersuche gegangen, haben die ersten schon identifiziert und die neue Elektronik ist auch schon bestellt.

Wir sind sehr guter Dinge dass bis zum 2. IDM Lauf in Zolder endgültig ale Probleme beseitigt sind und wir wirklich „mitspielen“ können.

Ich halte Euch auf dem Laufenden – Eurer Markus

Lausitz kann kommen :-) … nach dem Motorschaden in Brünn gab es einiges zu tun …

In den letzten Wochen nach Brünn habe ich einige Kilometer zurückgelegt, Motoren wegbringen, Motoren abholen, ECU wegbringen und wieder abholen … usw. …

So sieht das Trauerspiel aus, Motor den wir in Brünn leider kaputt gemacht haben liegt in der Kiste und Gespann steht ohne Motor da. Um auf Nummer sicher zu gehen haben wir dann gleich mal beide Motoren weggebracht …

Im Detail dann sehr ernüchternd was man so entdeckt wenn der Motor geöffnet wurde. Kurbelwelle, 1x Pleuel und 2x Kolben konnten gleich in die Tonne.

-> beruhigend für uns, wir wissen warum und hoffen das der Fehler uns nicht mehr passiert! 🙂

Nebenbei haben wir auch mal die Bremse überprüft und bearbeitet, denn was nützt der gute Vortrieb wenn man kein Vertrauen zur Bremse hat.

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Am letzten Wochenende kam dann der Einsatz Motor, für den IDM Saison Auftakt in der Lausitz, zurück und das Gespann wurde wieder zusammengebaut.

Beinahe vergessen, auf Wunsch von Diego haben wir auch in Perfektion den Motor „eingefahren“, mit dem letzten Turn waren wir so gegen Mitternacht fertig. Die wilde Konstruktion vor dem Kühler sorgte für ausreichend „Fahrtwind“ … mit offenen Türen und Fenster sorgten wir für Frischluft für uns.

Wir haben das Motorrad perfekt vorbereitet und sind sehr gespannt auf den Auftakt in der Lausitz, die Strecke kennen wir …

Ganz fertig sind wir nicht geworden (siehe Bilder) aber eines kann ich versprechen, als „großer weißer Wahl“ gehen wir nicht an den Start. 🙂

Ich werde zeitnah von dem IDM Saison Auftakt in Lausitz berichten … viele sportliche Grüße, euer Markus