Most – die Strecke liegt uns – Heimrennen für Ondrej und schnell waren wir auch :-)

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Knapp 500 km sind es von mir nach Most, je nach Verkehr sind das zwischen 4,5 – 6,5 Stunden mit dem VW Bus ohne Anhänger … für die Jungs von Königswartha sind es um die 3,5 Stunden und Ondrej mit Familie brauch ungefähr genauso lang.

Die Strecke an sich gefällt mir sehr gut, es gibt eigentlich nur eine Stelle mit der ich mich nicht wirklich anfreunden kann – das ist die Schikane bzw. das Eck am Ende der Start/Ziel Graden. 😦

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Genau von diesem Punkt stammt auch diese Bilderserie, aber da komme ich dann später dazu … ich fange doch einfach mal von vorne an.

Im Laufe des Freitag Mittags sind wir alle zusammen in Most eingetroffen, Alle = komplette Familie von Ondrej, Freundin der Familie Lenka, Petr, Fritze und ich. Am späten Abend kam dann Marek mit Freundin Zdenca auch  dazu.

Wir konnten es erst einmal ruhig angehen lassen, da das erste freie Training war am frühen Abend war.

Aber mit der Ruhe war es dann schnell vorbei, denn als wir uns für das Training vorbereiten wollten und das Gespann warmlaufen lassen wollten, sprang der Motor sehr schlecht an und als er dann richtig lief klapperte er – dies gab in der kompletten Runde entsetzte Gesichter, denn das war der gleiche Motor mit dem wir, vor einer Woche, am Nürburgring, so gute Zeiten gefahren waren.

Erste Diagnose, vermutlich leichter Motorschaden – freies Training fand dann ohne uns statt und nachdem wir uns das Training angeschaut haben fingen wir an den Motor auszubauen.

Beim Blick in die Airbox gab es die nächsten entsetzten Gesichter, die Airbox war leicht bedeckt mit ALU-Abrieb – aber wir konnten auf den ersten Blick nicht entdecken wo dies herkommen könnte. Dann haben wir die Airbox und Einspritzung runter gebaut und diesen ALU-Abrieb auch im 2. und 3. Zylinder wieder gefunden … kein Wunder das der Motor nicht mehr wollte … aber in diesem Moment hatten wir noch keine Idee wo dieser Abrieb herkommen kann?! – am späteren Abend waren wir uns dann einig das dies vermutlich von unserer vorderen Felge stammt, dort läuft der Bremssattel so nah am Felgenbett vorbei dass es ab und zu passiert dass sich dort ein Steinchen verklemmt und für einen solchen Abrieb sorgt … aber wie kommt der dann in die Airbox?

Bei genauerem hinsehen entdeckten wir diese „ALU-Späne“ auf dem kompletten Gespann und wir vermuten dass über die Kabelzuführungen diese in die Airbox gelangt sind, denn diese haben wir leider bisher nicht komplett luftdicht verschlossen 😦

Der Motor Wechsel beschäftigte uns länger als gedacht, vielleicht sollte man den Fahrer nicht schrauben lassen !!!! … denn ich hatte beim Umbau des Öl Systems einen Adapter vergessen und das kostete uns mindestens 2h bis wir diesen Fehler entdeckt hatten – danke Uwe für den „goldenen Tipp“. 🙂

23.30 Uhr war es dann endlich soweit, der Ersatzmotor war drin und lief zum ersten mal … müde, aber mit einem lächeln auf dem Gesicht stellten wir die Arbeit ein.

Am Samstag Morgen dann die letzten Handgriffe und wir waren wieder zurück „im Spiel“.

Gegen 10 Uhr fand dann das erste Quali statt, da wir noch nicht auf der Strecke waren, waren wir heiß aufs Fahren und gingen als einer der ersten ins Training. Wie schon oben geschrieben gefällt mir die Strecke sehr gut und Ondrej und ich waren hier auch schon zusammen gefahren … mit diesem Wissen im Hinterkopf, dem Gedanken dass das Training auch nicht sehr lange ist, verloren wir nicht viel Zeit und  gaben schon ab der zweiten Runde richtig Gas. Laut Fritze waren wir im ersten Teil des Trainings die Schnellsten und es dauerte einige Zeit bis wir eingeholt wurden.

Am Ende des Trainings waren wir selber über unsere sehr gute Leistung überrascht, wir haben den guten Lauf vom Nürburgring mit nach Most gebracht und waren 3. und befanden uns mit Michael Grabmüller und Kees Endefeld innerhalb von der gleichen Sekunde mit einer Rundenzeit von 1,48 🙂

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Das komplette Team war happy, trotz Motor Wechsel hatten wir die Technik im Griff und Ondrej und ich konnten unser Zusammenspiel in sehr gute Rundenzeiten umsetzen.

Das zweite Quali war dann um 14 Uhr, das Gespann war von Fritze, Petr und Marek wieder optimal vorbereitet und wir konnten optimistisch ins nächste Training starten.

Leider wurde dieses Training vorzeitig abgebrochen und wir konnten in den gefahrenen 5 Runden unsere Zeit nicht verbessern, Grabi ging es genauso, Kees verbesserte sich um 1 Sekunde und Mike Roscher zusammen mit Anna Burkard verbesserten Ihre Rundenzeit um starke 4 Sekunden und schoben sich auf die verdiente P1 -> das hieß für uns Startplatz 4 – wir waren auch damit sehr zufrieden.

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Am Abend so gegen 17.30 Uhr dann das Sprint Rennen … der Weg zur ersten Kurve ist hier in Most auch sehr weit und die Befürchtung dass das eine oder andere 1000er Gespann vorbeiziehen konnte bewahrheitete sich nicht, denn unser Start war gut … trotzdem verloren wir einen Platz, denn das Team TSR mit Ronja Mahl als Beifahrerin hatte noch einen besseren Start als wir und schob sich mit Ihrer 600er Honda an uns vorbei.

Diesen Platz holten wir uns schnell wieder zurück und da Michael Grabmüller aus der Boxengasse gestartet war, fuhren wir damit vor auf Platz drei. Allerdings ist Most eine schnelle Strecke und wenn man sein 1000er Gespann gut bewegen kann, dann kann man hier schneller sein als eine 600er. Dies stellten wir dann auch in der vorletzten Runde fest, das Kapsch Team kam Runde für Runde besser zurecht und zog so mit Ihrer 1000er Suzuki an uns vorbei und meinen angedachten Konter vereitelte ein Verschalter … wir kamen als vierter ins Ziel, knapp vor Grabi der mit riesen Schritten durch das Feld gepflügt war. Das komplette Team war sehr happy mit der Leistung, den tschechischen Freuden hat es Spaß gemacht unseren Erfolg mit zu erleben und unser persönlicher FAN Zdenek (siehe Foto) lobte uns sehr! 🙂

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Wir ließen den Abend gemütlich ausklingen, mit Siegerehrung, bester Versorgung von Martha und Ondrej, dem einen oder anderen Kalt Getränk und ein bisschen Musik.

Am Sonntag Morgen gab es sogar ein WarmUp, das gibt es leider nicht so oft für die Sidecars – dies nutzen wir für die letzten Optimierungen.

Dann gegen 10.30 Uhr der Start zum zweiten Rennen, der war wieder gut, trotzdem verloren wir ein paar Plätze. Bei der Aufholjagd nach vorne kam es dann in der dritten Runde zu der Bilder Sammlung (erstes Bild hier im Post), nachdem wir auf Start/Ziel ein Gespann passiert hatten wollte ich noch später bremsen als sonst und dies ging schief.

Mit quietschenden Rädern drehten wir uns am Ende der Graden raus, ein paar Gespanne zogen an uns vorbei … kurz neu sortiert und die Verfolgung wieder aufgenommen. Von P10 kämpften wir uns wieder nach vorne auf P6, nur beim erfahrenen Peter Schröder kamen wir in den letzten beiden Runden nicht vorbei, denn er wusste genau wo er uns den Schwung nehmen konnte, dass wir gegen seine 1000er keine Chance hatten (aber sportlich war alles fair).

Mit diesem 6. Platz in der Gesamtwertung und dem 3. Platz in der 600er Wertung waren wir weiterhin sehr zufrieden. Das war dann trotz Motorschaden ein gelungenes Wochenende und wir konnten weiterhin beweisen dass wir den Abstand zur Spitze verkürzt haben.

Vielen Dank an alle Besucher die uns unterstützt haben, vielen Dank an alle Sponsoren die uns dies ermöglichen, vielen Dank an Martha für die tollen Bilder.

Kurzfristig haben wir uns entschieden dass wir nochmal nach Most fahren, wir werden im Rahmen der Klassik Motorsport, 1 Woche vor dem Start in der Deutschen Meisterschaft in Assen, noch einen Gaststart machen – wir freuen uns darauf.

Und wie immer, ein wenig zeitversetzt, halte ich euch auf dem Laufenden.

Viele Grüße, euer Markus

Gutes Training in Oschersleben und ein fast perfekter Gaststart in der Int. Sidecar Trophy auf dem Nürburgring

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Vor knapp 3 Wochen durften wir zum ersten mal auf die Rennstrecke, die IGG (Interessengemeinschaft Gespannrennen) hat zwei Trainingstage in Oschersleben organisiert wo wir in der Summe 11 mal 30 Minuten Fahrzeit zur Verfügung hatten.

Diese 11 Trainings haben wir sehr gut genutzt und wir haben all dass nachgeholt was wir eigentlich im März im Trainingslager testen wollten. 🙂

Die Technik hat bestens funktioniert, Ondrej und ich haben uns sehr gut eingefahren, sodass am Ende gute Rundenzeiten gefahren wurden und wir sehr zufrieden waren!

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Mit der guten Vorbereitung in Oschersleben sind wir dann voll motiviert am letzten Wochenede an den Nürburgring zum Gaststart in der Int. Sidecar Trophy gefahren.

Fritze und Uwe sind schon am Donnerstag Nachmittag los, genauso wie Ondrej und Marek – Sie haben sich dann in der Nacht ca. 300 km vor dem Ziel getroffen.

Ich selber bin erst am Freitag Morgen losgefahren, denn das erste freie Training war am Abend so gegen 19 Uhr.  So gegen 13 Uhr waren wir dann alle zusammen im Fahrerlager angekommen und haben unser Zelt mit neuer Dachplane aufgebaut.

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Nachdem das Zelt eingeräumt war kümmerten wir uns um das Gespann, haben alles nochmal durchgeschaut, die letzten notwendigen Arbeiten erledigt, die technische Abnahme bestanden und das Gespann für das erste Training vorbereitet.

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Dann ging es los zum ersten Training … Ondrej war zum ersten mal auf dem Nürburgring, ich war schon lange nicht mehr hier und die komplette Grand Prix Strecke wurde fast 20 Jahre schon nicht mehr gefahren -> das hieß für uns das wir es erst einmal langsam angehen lassen, um die Strecke zu erkunden, uns wohl zu fühlen und um dann Runde für Runde schneller zu werden.

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Der Plan weicht oftmals von der Wirklichkeit ab … irgendwie fühlte es sich alles so gut an sodass wir ab der zweiten Runde schon schneller wurden. Zurück im Fahrerlager kam uns dann Fritze und Marek mit einem großen Grinsen auf dem Gesicht entgegen, wir waren 4. Schnellste von 30.

Dies war eine sehr positive Überraschung mit der wir wirklich nicht gerechnet haben und im Fahrerlager war der ein oder andere auch über unsere schnelle Zeiten verwundert.

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Am Samstag standen dann weitere 3 Trainings und das Rennen an … zum Training am Samstag Morgen haben wir die Übersetzung erst einmal überprüft, festgestellt dass wir nicht die drauf hatten die wir meinten und daher diese angepasst.

Dann ging es ab auf die Strecke, alles fühlte sich wieder gut an, Ondrej kam schon sehr gut mit der neuen Strecke zurecht sodass wir schnell auf gute Rundenzeiten kamen und unsere bisherige beste Runde um 6 Sekunden unterbieten konnten.

Trotz dass alle Teams Ihre Zeiten verbessert haben schafften wir es die 4. Position zu halten, vor uns waren nur Teams die entweder in der IDM vorne mitmischen oder WM Teilnehmer sind, wir waren weiterhin sehr zufrieden.

Zwischen den Trainings habe ich mich immer wieder mit Markus Schlosser abgestimmt und er hat mir dankenswerterweise ein paar Tipps gegeben, dies hat mir sehr geholfen … danke Markus.

Zum dritten Training haben wir dann nochmal meine Sitzposition optimiert sodass beim Fahren sich die Beine in einem anderen Winkel befinden. Dies fühlte sich sofort gut an, konnten wir dann aber nicht in bessere Rundenzeiten umsetzen da das Training vorzeitig abgebrochen wurde. Ein Gespann mit einem technischen Defekt rollte rückwärts auf die Rennstrecke und gefährdete die anderen Fahrer.

Am Nachmittag dann das 4. Training, alle Teams gingen sehr motiviert auf die Strecke und sehr schnell purzelten die Rundenzeiten. Auch wir schafften es ein weiteres mal unsere Rundenzeit zu verbessern. 🙂

Doch leider haben sich unsere Mitstreiter auch weiter verbessert und wir haben dadurch einen Platz verloren und sind nun in der Startaufstellung auf P5 zurück gerutscht. -> aber dass ist immer noch die zweite Startreihe und weiterhin waren wir Schnellsten „nicht WM Teilnehmer“ -> daher waren wir weiterhin sehr zufrieden mit unserer Leistung.

c09cc303-2b0c-4b54-a465-a511484360bd Die Aussage dass nur „WM-Starter“ vor uns platziert waren ist nicht ganz richtig, denn auf P2 war der junge Ted Peugeot qualifiziert dem das Fahrerlager schon den Spitznamen „der Marques der Gespannszene“ gab. Der Junge ist 17 Jahre und sitzt dieses Jahr zum ersten mal am Steuer eines Renngespanns und als Beifahrer hat er seinen erfahrenen Vater im Boot sitzen. -> die Leistung von Ted war überragend!!! 🙂

Am frühen Abend dann das Rennen mit dem Start aus der zweiten Reihe – beinahe wären wir sogar von der Pool gestartet 🙂 denn im Vorfeld hieß es das die Startpositionen ausgelost werden um den Stress im Training zu vermeiden und ich als Glücksfee habe für uns die 1 gezogen gehabt … dies wurde aber kurz vor dem Start wieder auf normal geändert und somit erfolgte die Startaufstellung gemäß den Rundenzeiten aus dem Training.

Die Startaufstellung war sehr eng, dies spürten wir dann auch gleich, denn als die Ampel erlosch kamen wir gut vom Fleck, aber unser Vordermann Kees Endefeld, der zum ersten mal mit seiner Yamaha einen Start hinlegte, Stand wie ein Stein … puhhh … rechts die Mauer, links kamen die anderen Gespanne von hinten angerauscht, wir verloren einige Plätze und an uns fuhren ein paar Gespanne vorbei die ich das ganze Wochenende noch nicht auf der Strecke gesehen hatte. 😉

Aber wir ließen uns davon nicht unterkriegen und erkämpften uns Platz für Platz wieder zurück, bis wir schließlich wieder in der Region unseres Startplatzes waren. Von dieser Aufholjagd beflügelt gingen wir dann auch in den Zweikampf mit dem Team Zimmermann, der war zwar hart aber auch fair … er hielt dagegen und wolle auch gleich seinen Platz wieder zurück erobern, ich hielt dagegen und ließ in der Linkskurve (Anfahrt zur Dunloop) länger stehen und blieb vorne … doch damit passte die Linie für die darauffolgende Rechtskurve leider gar nicht und wir verabschiedeten uns aus der Spitze des Feldes mit einem Dreher … zum Glück nichts weiter passiert und nur rückwärts mit dem Hinterrad ins Kiesbett gerutscht … es zogen einige Gespanne an uns vorbei, doch wir hatten Glück dass wir wieder weiterfahren konnten.

Ein paar Meter brauchten wir um wieder Tempo aufzunehmen und der Kies aus dem Gespann war, ein kurzer Blick zu Zurück und mit der Bestätigung von Ondrej dass alles in Ordnung war ging es zur Aufholjagd. Von Position 13 haben wir es geschafft, in den verbleibenden Runden, noch auf P10 vor zu fahren.

Im ersten Moment waren wir enttäuscht, doch als wir die Verbesserung unserer Rundenzeit um einen weitere Sekunde gesehen haben waren wir wieder happy.

Das Rennen hatten wir uns anders erhofft, aber zum Glück ist nichts weiteres passiert, trotzdem sind wir mit dem erreichten, den guten Rundenzeiten und mit der funktionierenden Technik sehr zufrieden und fahren optimistisch zum nächsten Rennen nach Most. 🙂

Vielen Danke an Fritze, Uwe und Marek die vor Ort das Moped perfekt vorbereitet haben und auch danke an Lars dass er in der Werkstatt unterstützt so wie es die Zeit zulässt.

Einen großen Dank an unsere Sponsoren die trotz Corona zu uns stehen und uns weiterhin unterstützen.

Vielen Dank an Ring-Race-Rixx für die tollen Bilder von der Strecke.

Jetzt bin ich auf dem Weg nach Most und ich hoffe dass ich positives von dort berichten kann, viele Grüße, Euer Markus