Eigentlich dachten wir mit dem Wechsel von der Diva zur Geisha (von Ducati zu Yamaha) würde auch das viele Schrauben ein Ende finden … erstens kam es anders …
Das Trainingslager in val de Vienne beendeten wir vorzeitig Freitags um die Mittagszeit, denn da trat ein Fehler auf, den wir nicht identifizieren konnten. Leider trat dieser Fehler in der Werkstatt dann nicht mehr auf und wir waren gespannt wie es hier in Brünn funktionieren wird.
Ab dem ersten freien Training bis hin zum Sprintrennen trat der Fehler dann auf, immer in den schnellen Rechtskurven schaltete die ECU kurz die Leistung ab und dies passierte dann innerhalb einer Runde an mindestens fünf Stellen.
Der Fehler hinterließ keinen Fehlercode den wir nachverfolgen konnten, daher haben wir fast das komplette Gespann zerlegt, jeden Stecker, jeden Sensor, jede Lötstelle, gelöst, geprüft und neu verbunden …
Leider schafften wir im ersten Quali-Training keine Gemessene Rundenzeit hin zu bekommen und im zweiten quälten wir uns dann mit diesem Fehler um den Kurs und konnten uns gerade so als Letzter qualifizieren. 😦
Wieder ein paar Änderungen gemacht, mit der Hoffnung nun den Fehler gefunden zu haben (wie zwischen allen Trainings und Rennen) starteten wir dann in das Sprintrennen am Samstagabend.
Das Wetter war am ganzen Wochenende sehr kalt, zwischen knapp über 0 bis hin zu 6 Grad, also sehr winterlich … vor dem Sprintrennen zogen Wolken auf und es fing ganz leicht an zu Nieseln -> Reifenpoker … ich fahre nicht gern mit Slicks im feuchten, daher entschied ich mich sehr kurzfristig für die Regenreifen. Wie sich kurze Zeit später rausstelle waren wir mit dieser Entscheidung fast alleine.
Wie gesagt, wieder was geändert, starteten wir von Pos.22, wieder mit Hoffnung … die Reifenwahl bewies sich als perfekt, denn der Regen wurde stärker … ein guter Start beförderte uns direkt einige Plätze nach vorne, die Regenreifen sorgen für ein übriges.
Runde für Runde machten wir Plätze gut, schoben uns vor bis auf Pos. 4 im gesamten Feld und dann gab es plötzlich, 2 Runden vor Schluß, einen Abbruch mit roter Flagge. Leider wird dann die Zieldurchfahrt der Runde zuvor gewertet, da waren wir noch auf P7 – trotzdem waren wir zufrieden, denn der Fehler war immer noch aktiv und es war eine ganz schöne Quälerei.
Uns war klar dass wir so das Hauptrennen nicht fahren können, also machten wir uns weiterhin Gedanken was den Fehler auslösen konnte und bereiteten das Gespann mit einer neuen Variante für das Warmup am Sonntagmorgen vor. Am frühen Abend erreichten wir dann wieder einmal unseren „Telefonjoker“ Viviano, welcher auch noch eine Idee für uns hatte.
Dann am Sonntag Morgen bei Graupelschauer ab ins Warmup, wieder mit Hoffnung und diesmal war Sie berechtigt, es funktionierte und wir konnten zum ersten mal an diesem Wochenende komplett durchfahren ohne Fehler. Freudig drehten wir ein paar schnelle Runden und hatten dabei ein Grinsen auf dem Gesicht. 🙂
Die Vorfreude auf das Hauptrennen war sehr groß, denn wenn nun alles funktioniert, sollte es uns möglich sein einige Plätze gut zu machen. Dann um die Mittagszeit der Start zum Rennen, … der Start war schlecht, ich hatte vergessen darauf zu achten ob es noch feucht ist an unserem Startplatz. Das hieß nun erst mal keine Position beim Start gewonnen, doch dann robbten wir uns ran, an einem nach dem anderen schoben wir uns vorbei, sogar Überholmanöver in der Außenkurve waren möglich … so gut hat es sich angefühlt … Uwe hatte an der Box uns beobachtet und den Daumen hoch angezeigt, also sah es auch von außen gut aus.
Dann in der 5. Runde ein abruptes Ende, in der Rechtskurve nach Start / Ziel plötzlich keine Leistung mehr – Motorschaden – mi wirklich langen Gesichtern wurden wir später in die Box geschleppt.
Das Wochenende war ja nur ein Test für uns, danke an die Trophy Gemeinde dass wir dabei sein durften … daher ist der Schaden ärgerlich und teuer … aber wir sind nun guter Dinge dass wir für unseren eigentlichen Saison Start in der IDM am Lausitzring gut gerüstet sind.
Danke noch an Uwe den Einzelkämpfer und ein wenig Stolz bin ich auf Steffen und mich, denn wir haben weitgehend an unserem Gespann selber geschraubt. 🙂
… ich halte Euch auf dem Laufenden und hoffe beim nächsten mal auf positivere Info – viele Grüße, Euer Markus