Optimierung, Verbesserung Fehlerbehebung – was passiert so alles zwischen den Rennen …

Nach dem ersten Einsatz in Brünn sind ein paar Dinge die da geändert werden müssen: Schaltung bzw. Schaltwege verkürzen, Nasen OP, Öl Auffangbehälter oder so …

Beim ersten Umbau der Schaltung hatten wir versucht die Schönheit beizubehalten, d.h. wir haben die schön geformte Carbon Schaltstange wieder mit eingebaut und haben die Hebel verändert. Leider haben wir dies gemacht ohne die Hebelgesetze zu beachten und uns damit einen großen Fehler eingebaut. Das Schaltgestänge, die Hebel sollten alle zusammen immer im rechten Winkel zueinander stehen – dass war bei uns nicht mehr so und somit haben sich die Schaltwege extrem verlängert -> wie Ihr seht, wir arbeiten dran damit dies in Rijeka funktioniert. 🙂

Weiterhin gibt es eine kleine Nasen OP – keine Angst – nicht beim Beifahrer oder beim Fahrer, sondern an der Diva! Vielleicht ist es ja dem einen oder anderen aufgefallen, die Nase der Diva war nicht schön und sehr tief. Dies wurde nun operativ entfernt und durch eine kleine Spoiler-Lippe ersetzt, diese bringt dann vielleicht auch ein wenig mehr Druck auf das Vorderrad – schauen wir mal.

An unserem Problem mit dem Öl-Auffangbehälter von der Gehäuseentlüftung arbeiten wir auch, denn unser Kunstwerk von Brünn sollte nur ein Provisorium bleiben (siehe Bilder).

Weiterhin gibt es auch eine Ergänzung im Terminkalender, wir werden Ende September beim IDM-Finale in Hockenheim dabei sein.

Weitere Infos folgen in den nächsten Tagen.

Viele Grüße, euer Markus

 

1. Rennen in der Sidecar Trophy in Brünn, ist die „Diva“ konkurrenzfähig?

Am letzten Wochenende war Steffen und ich mit der Diva zum Saisonauftakt der Internationalen Sidecar Trophy in Brünn am Start – es gab Hochs und Tiefs.

Brünn, d.h. eine wunderbare Rennstrecke mit toller Atmosphäre aber lange Anfahrt für die meisten Beteiligten. Das Team vor Ort waren folgende: Uwe, Lars, Steffen, Eric, Marie und ich. Fritze verweilte noch in seinem wohlverdienten Urlaub und  war Ausnahmsweise nicht dabei.

 

Nach nur ein paar Stunden Schlaf wurde erst einmal die Diva hübsch gemacht, d.h. wir haben Sie mit unserer Werbung beklebt! VIELEN DANK NOCHMAL AN ALLE SPONSOREN, GÖNNER, FANS UND HELFER DIE UNS UNTERSTÜTZEN – DANKE!

 

Am späten Nachmittag dann das erste freie Training und somit der erste Abgleich mit der Konkurrenz – wir waren gespannt. 25 Minuten Training ist viel Zeit zum Testen, diese nutzten wir voll aus um die Strecke kennen zu lernen, uns aufeinander ein zu spielen und auch um Spaß zu haben. Der erste Eindruck bei mir war sehr positiv, denn auf der Strecke konnten wir gut mit den anderen 1000er der Trophy mithalten.

 

Dann leider die negative Überraschung, nachdem wir die Verkleidung runter hoben sahen wir dass der komplette Motor verölt war und aus der Airbox ebenfalls das Öl trifte. Hier dachten wir noch dass wir zu viel Öl eingefüllt haben, aber trotz korrektem Ölstand kämpften wir den kompletten Samstag mit dem Problem. Lösung war dann eine Art Catch-Öltank, den wir sehr wild aber funktional angebaut haben. (siehe Bilder)

Die beiden Zeittrainings verliefen sehr positiv, wir fanden uns nach der ersten Ausfahrt auf dem 14. Platz von 27 Startern und nach der zweiten Ausfahrt dann auf dem 17. Startplatz. Vom Ergebnis her waren wir sehr zufrieden, denn es zeigte sich dass wir mit dem Ducati Triebwerk ganz gut mithalten können und zur direkten Konkurrenz es nur kleine Abstände gab. Allerdings traten in den Trainings auch weitere Probleme auf, nach ein paar Runden war ein schneller Gang-Wechsel nicht mehr möglich und mein Schalt-Fuß wurde gefühllos. … nicht gerade die beste Ausgangssituation für das anstehende Sprint- Rennen am Abend.

Der Start zum Sprint-Rennen war dann etwas unerwartet, durch einen Ampel Fehler ging die Ampel in einem Zug von rot auf aus – das war wesentlich schneller als gewohnt. Wir kamen trotzdem gut weg, verbesserten uns um ein paar Plätze nach vorne und hatten dann zur Einfahrt in die erste Kurve leichten Kontakt mit einem F2. Hinter Bereuter/Kolloch lagen wir die ersten beiden Runden auf Rang 3 in der 1000er Trophy-Wertung. Dann kamen aber wieder die Schalt-Fuß-Probleme, der Gangwechsel wurde immer unsauberer und am guten Schluss war kein Gangwechsel mehr möglich sodass wir die letzten beiden Runden komplett im 6. Gang absolviert haben. In dieser Situation haben wir natürlich Platz um Platz verloren sodass wir am Ende auf P5 in der 1000er Wertung landeten.

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Foto von Doreen Mueller-Uhlig – bei weiterer Verwendung bitte bei Dorren anfragen: dmmotorsportsmedia@gmail.com

Am Abend und in der Nacht schraubten wir wie die wilden und versuchten die Probleme in den Griff zu bekommen, doch das Warmup am frühen Morgen sorgte für Ernüchterung. Das Öl Thema hatten wir halbwegs im Griff, aber bei der Schaltung stellten wir nun endgültig fest dass die Schaltwege viel zu lang sind und diese in normaler Fuß Haltung nicht absolviert werden kann. Für das Hauptrennen am Mittag haben wir versucht die optimalste Position zu finden.

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Foto von Doreen Mueller-Uhlig – bei weiterer Verwendung bitte bei Dorren anfragen: dmmotorsportsmedia@gmail.com

Der Start zum Hauptrennen war uns perfekt gelungen … Kommentar von Eric von der Box: „man hat gehört wie die Diva durchs Feld flog“ 🙂 … von Startposition 17 schafften wir es in die erste Kurve als 4. einzubiegen, das war ein super Gefühl und hat uns sehr stolz gemacht. Natürlich kamen auf den nächsten Metern auch die Platzhirsche in Fahrt und wir verloren wieder ein paar Plätze, aber trotzdem war es ein perfekter Start. Ab der dritten Runde traten dann wieder die Schalt-Probleme auf und wir mussten leider vorzeitig das Rennen beenden, denn mindestens 8 weitere Runden im 6. Gang ist nicht befriedigend.

 

Wir haben an diesem Wochenende sehr viel geschraubt und mehr Öl an den Händen gehabt als uns lieb ist, trotzdem fällt unser Fazit positiv aus. Beide gravierenden Probleme bekommen wir mit den entsprechenden Änderungen in den Griff und der geniale Start sowie die gefahrenen Rundenzeiten zeigen auf dass wir „mitspielen“ können. Steffen hat einen guten Job gemacht und unser Zusammenspiel auch sehr gut geklappt. Vielen Dank an das komplette Team und in ca. 4 Wochen in Rijeka greifen wir dann richtig an. 🙂

Viel Grüße – euer Markus

Fast vergessen: Ja, die Diva ist konkurrenzfähig!

Anne in Franciacorta – Mit Schwerstarbeit, Kreuzschmerzen und Übelkeit auf P4 und P3 gefahren …

Das Wetter hat zwar irgendwie mitgespielt, trotzdem war es für Anne nicht einfach am Ende P4 und P3 zu erreichen, bzw. wegen einem italienischen Gaststarter gab es Punkte für P3 und P2.

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Aber fangen wir doch einfach mal Vorne an, am Mittwochabend angekommen im Autodromo Di Franciacorta in Norditalien, liegt zwischen Brescia und Bergamo. Die meisten Rennkollegen vom Böblinger Graragenteam waren schon da und hatten die Box schon bezogen. Das Wetter, kühl, windig und teilweise leichter Regen angesagt. Schnell dann alles ausgeräumt und in der Box aufgebaut damit wir am Abend noch die technische Abnahme hinter uns bringen konnten.

Donnerstag und Freitag war dann freies Training angesagt oder andere sagen auch dazu „Test und Einstell Fahrten“. Das Wetter war wechselhaft und so wurden einige Turns im trockenen absolviert und andere im nassen. Aber irgendwie hat Anne nicht so einfach Ihren Rhythmus gefunden und erst am späten Nachmittag war Sie halbwegs mit den Rundenzeiten des ersten Tages zufrieden.

Foto 03.04.18, 23 40 31 Auch am Freitag war der Rhythmus leider  noch nicht gefunden. Da Anne sehr selbstkritisch ist und selber sehr hohe Ansprüche an sich stellt war Sie weiterhin mit sich und den erreichten Rundenzeiten nicht zufrieden. Erst am späten Freitagnachmittag  im letzten Training im Regen, fast alleine auf der Strecke, schien der Knoten geplatzt zu sein und der gewohnte Rhythmus wieder gefunden. Man sah es an Ihrer Körperhaltung dass trotz Regen alles passte, es Ihr Spaß machte und Sie eine gute Runde nach der nächsten absolvierte.

Samstag dann Qualifying und am frühen Morgen der erste Schreck. Anne hatte solche Rückenschmerzen dass Sie sich kaum bewegen konnte, aber dies ist kein Grund für Sie aufzugeben. Mit Hilfe auf das Motorrad geschwungen und durch die 3 Trainings gequält. Unter diesen Umständen war dann der 18. Startplatz von knapp 30 Startern noch ganz gut, aber natürlich war Anne selber damit nicht zufrieden.

Am Sonntag dann endlich Sonnenschein, da viel das Aufstehen natürlich leicht, außer wenn man wie Anne weiterhin Kreuzschmerzen hat. Um diesen entgegen zu wirken sollte eine Schmerztablette helfen, aber leider linderte Sie nicht die Schmerzen sondern sorgte für Übelkeit und Unwohlsein. Auch wieder kein Grund nicht auf das Motorrad zu steigen … Anne beendete das erste Rennen in Ihrer Klasse auf P4, bekam aber Punkte für P3. (Gaststarter bekommen keine Punkte) …

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Das zweite Rennen wurde wegen Verschiebungen im Zeitplan als Sprint-Rennen durchgeführt, d.h. statt der normalen 12 Minuten + 2 Runden wurden nur 6 Runden gefahren. Trotz den Rückenschmerzen fand Anne hier sehr schnell Ihren Rhythmus, kämpfte, stach rein, überholte und rang Ihren direkten Konkurrenten nieder. Am Ende wurde dies mit dem 3. Platz in Ihrer Klasse belohnt. (Punkte für P2)

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Dies war dann noch ein schöner Abschluss des Renntages. Das komplette Böblinger Garagenteam hat in den verschiedenen Klassen wieder tolle Erfolge erzielt und kann in der Summe sehr zufrieden sein. Als nächstes Rennen steht nun am 11.-13. Mai das Mai-Pokal-Revival in Hockenheim an, dies ist dann das erste Heimrennen.

Am kommenden Wochenende bin ich dann in Brünn unterwegs.

Viele Grüße Euer Markus