Most – 3. Lauf der Int. Sidecar Trophy – die Diva … Sprinterin oder doch nur eine Zicke???

Am langen Pfingstwochenende waren wir mit der Trophy auf dem Autodrom in Most und für uns war eigentlich klar das wir nicht mehr so viel Schrauben wollen wie in Rijeka. 🙂

Foto 20.05.18, 13 45 35

Aber wie so oft im Leben kommt es anders als man es gerne hätte … oder so. Auf dem Weg nach Most habe ich noch schnell einen Abstecher nach Fürth gemacht und bei einem Online Händler durfte ich ausnahmsweise einen neuen Kupplungszylinder abholen welcher mir helfen sollte mit ca. 1/3 weniger Handkraft aus zukommen. 🙂

Foto 18.05.18, 12 58 24

Auf den ersten Blick sieht der Zylinder nicht viel anders aus als das Original, aber nun kann ich bestätigen dass er funktioniert und ich besser Kuppeln kann. Das hieß dann aber am Freitagabend schon mal anfangen mit Schrauben … originaler Zylinder raus, Neuer rein, dann die Hydraulik entlüften, … Freitag war das erste Training so um 10 Uhr, daher verlegten wir alle weiteren Aktivitäten auf den Freitag Morgen.

Nachdem Rijeka noch nicht ideal gelaufen war und irgendwie immer wieder ähnliche Probleme auftauchen, wie Kuppeln, Schalten, usw. war für uns ganz klar das die Sitzposition verbessert werden muss. Also Freitag Morgen in der früh alle eingeklebten Polster raus, Gespann auf die Böcke, dann Sitzprobe mit Kombi und Helm und Uwe schaute von unten sich die Fußstellung und die Pedal Positionen an. Sein Tipp war dann dass ich weiter nach vorne muss, damit die Arme entlastet werden und die Beine sich auch in einer besseren Postion befinden. Gesagt getan ging es mit diesem Setup in das Freie Training.

Das Fahrgefühl war wesentlich besser als bisher, wir fuhren das komplette Training gute Zeiten und verbesserten unser Rundenzeit vom Herbst / Winter 2017 erheblich nach unten auf 2,01 Minuten (gegenüber 2,07). Allerdings reichte dies nur zu Position 17 von 24, damit waren wir noch nicht zufrieden. Das Fahrwerk war noch viel zu weich und dadurch war keine gute Kurven Geschwindigkeit zu erreichen.

Unser zweites Team, Peter und Jens waren auch mit dabei in Most, sie absolvierten einen Gaststart in der Trophy.  Jens kennt sich gut mit dem Thema Fahrwerkseinstellung aus und half uns das Fahrwerk zu optimieren. Beim hinteren Dämpfer war dies aber nur mit einer Leihgabe von unserem Schwedischen Rennkollegen Axelson hin zu bekommen, denn die Feder war viel zu weich und wir selber hatten keine härtere die passte.

33383685_353209805083588_8289979427576610816_o

Foto von Doreen Müller-Uhlig, sollte jemand die Fotos verwenden wollen bitte anfragen bei: Mail: dmmotorsportsmedia@gmail.com

Mit diesem Setup ging es dann ab ins 1. Qualifying … aus der Zeiten Liste vom freien Training wusste ich das Norbert Kirst mit seiner 600er LCR F2 schnelle Runden drehen konnte und sich in einem Zeiten Bereich befand wo ich gerne hinkommen wollte. Daher sprach ich mich mit Norbert ab dass ich Ihm versuchen werde zu folgen. Erste Runde noch nicht ganz so flott, trotzdem spürte ich schon die Verbesserung vom Fahrwerk. 2. Runde dann hart ans Gas und Norbert versuchen zu folgen, dies klappte erstaunlicherweise sehr gut und ohne wenig Anstrengung … 1,56 … das hieß dann 5 Sekunden Verbesserung … wow … dann der Schreck, auf der Zielgeraden merkte ich den ersten Leistungsverlust und beim Anbremsen verschluckte sich die Diva und es gab eine riesen Rauchwolke – somit brachen wir das Training sofort ab und verließen die Rennstrecke über einen Rettungsweg am Ende der Start-Ziel-Geraden. 😦

33180091_2061991937147708_6836231777833451520_o

Bild von Simon Stäudten

Also wieder Schrauben, das Öl-Problem war wieder da … wie schon öfter gesagt, die Diva wurde früher nie so schnell bewegt wie jetzt und jeder der mit Gespannen zu tun hat weis dass sobald die Rundenzeiten schneller werden sich das Öl Thema wieder verschärft. Unsere Hoffnung dass leichte Änderungen am Öl-System helfen sollten, bestätigten sich im Q2 leider nicht. Hier kamen wir nur zwei Runden weit und mussten mit dem Selben Phänomen das Training abbrechen.  … aber immerhin waren wir sehr effektiv unterwegs, Q1 eine schnelle Runde mit Verbesserung auf 1,56 und P10 … im Q2 dann zwei schnelle Runden, noch eine Sekunde verbessert auf 1,55 und in der Startaufstellung nun P11 und zweit schnellster in der 1000er Trophy Wertung. 🙂

Daraufhin dann unsere neuste Vermutung, dass durch das viele Öl in der Airbox die Luftfilter dicht werden und der Motor nicht mehr genügend Luft bekommt … aber dringend Luft braucht und diese sich dann samt Öl aus der Kurbelgehäuse Entlüftung ansaugt. Also haben wir die Filter entfernt und durch dünnes Flies ersetzt und zusätzlich versucht dem Motor / Airbox mehr direkte Luft zukommen zu lassen (eine Art RamAir – siehe Bilder). Dies wollten wir dann am Sonntag Morgen im Warmup ausprobieren … aber wir verfolgten leider unser effektives / minimalistisches Training und kamen im Warmup auch nur eine Runde weit, ein gebrochener Schalthebel und ein Lappen in der Airbox gönnten uns diesen Spaß nicht.

Der Lappen Steckte zum Glück noch in der Einspritzanlage und richtete keinen Schaden an, den Schalthebel aus Alu konnte leider keiner im Fahrerlager schweißen. Daher verstärkten Uwe und Fritze zusammen, den Hebel mit Blechen und Nieten. Mit einem komischen Gefühl ging es dann zur Mittagszeit zum ersten Rennen, denn wir wussten nun nicht ob unser Öl System funktioniert und ob der provisorisch reparierte Schalthebel die anstehende Belastung aushält!?

Dann ein sehr guter Start, Postion gehalten oder sogar verbessert … das ist in dem Getümmel nicht immer so ganz einfach zu sehen, Ende der Start-Ziel-Graden gut aus dem Gedrängel raus gehalten aber dann 2 Plätze verloren. Unsere direkt Konkurrenz Chris Baert mit Ronja Mahl und Remy Gasche mit Steffen Werner zogen an uns vorbei und setzten sich vor uns. Es war ja nur ein Sprint Rennen, da gibt es kein Taktieren. Daher folgten Runden mit spanenden Zweikämpfen und einigen Positionswechsel und wir schafften es unsere Postion zurück zu erkämpfen und als zweiter in der 1000er Wertung die Ziellinie zu überfahren! … unser erstes Podest mit der Diva … juhuuuuu …

Das Rennen war sehr schnell gewesen, wir haben durchgängig 1,55er Rundenzeiten gefahren und Steffen hat eine super Leistung auf dem Seitenwagen gebracht und sich durchgebissen. Denn seine Rippen Prellung und sein gezerrter Arm machten Ihm noch schwer zu schaffen. … Leider dauerte diese Freude über den 2. Platz nicht sehr lange an, denn bei dem Versuch das Gespann zurück ins Fahrerlager zu fahren, stellten wir fest dass die Kupplung nicht mehr trennte. 😦 … und das hieß weiter schrauben und schauen ob wir das Problem in den Griff bekommen. Wir versuchten wirklich alles aber bis kurz vor dem 2. Rennen schafften wir es nicht den Fehler zu finden und somit konnten wir am Rennen nicht teilnehmen.

Foto 20.05.18, 13 45 24

Das Zusehen wurde uns, durch ein spanendes Rennen mit viel Aktion, versüßt.

Dieser zweite Platz und die erstaunlich guten Rundenzeiten stimmen uns optimistisch für den Rest der Saison. Wir haben gezeigt das die Diva und wir auch schnell unterwegs sein können und auch berechtigter Weise gesagt haben dass wir vorne mitspielen wollen.

Vielen Dank an das ganze Team dass dieses zum Teil erfolgreiche Wochenende ermöglicht hat, Uwe, Fritze, Marie, Steffen, Stefan … und danke an Jana für die Verpflegung und an Jens für die Fahrwerk Tipps.

Ich würde abschließend sagen, ja die Diva kann eine Sprinterin sein … aber Sie ist halt ein Mädel und auch ein wenig zickig … 🙂

Was war das mit dem Schrauben, gefühlt haben wir 3 Tage am Stück geschraubt …

Sonntag auf Montag haben wir dann noch mit ein paar Teams das Wochenende ausklingen lassen, danke an alle Gäste, es war ein schöner Abend.

Die nächste Veranstaltung ist in Schleiz, diese Wochenende mit Anne und Ihrer 125er Honda und in ca. 3 Wochen dann nochmal mit der Diva in der Trophy.

Ich halte Euch auf dem Laufenden – viele Grüße

Euer Markus

 

 

Rijeka – 2. Lauf der Int. Sidecar Trophy – die Höhen und Tiefen mit der Diva :-)))

Am letzten Wochenende hatte die Int. Sidecar Trophy  Ihren zweiten Lauf der Saison 2018, in Rijeka, auf dem Automotodrom Grobnik in Kroatien.

Uwe, Fritze, Lars, Steffen und einige Helfer haben alles dafür getan dass die Diva für diesen zweiten Lauf in der Saison optimal vorbereitet ist.

So wurde die Schaltung geändert und verbessert und ein neuer Öl-Auffangbehälter designed und gebaut. Dieser soll dann verhindern dass zuviel Öl in die Airbox gelangt.

Also technisch bestens vorbereitet machten sich Lars, Ronny, Steffen und ich auf nach Rijeka -> Uwe und Fritze waren parallel mit Kimi und Jens am Slowakiaring und Anne ebenfalls parallel auf dem Hockenheimring -> Dreiteilung des Teams 🙂

Am Freitag waren drei Trainings angesetzt und das erste Training begann so um 10 Uhr. Für Steffen und mich war es ganz klar, erst einmal nichts übertreiben und Strecke kennen lernen, denn wir waren beide zum ersten mal hier in Rijeka. So sind wir es dann auch angegangen und es fühlte sich nach wenigen Runden schon sehr gut an. So waren wir sehr gespannt auf den ersten Zeiten-Zettel und dann verwundert als wir Ihn in der Hand hatten,  keine Diva, keine Startnummer 19 drauf. Ich machte mich gleich auf zur Zeitnahme um einen Abgleich mit unserer Transponder Nummer zu machen, diese war zwar richtig hinterlegt, aber er wurde nicht erkannt. Zur Sicherheit bekamen wir einen zweiten Transponder, denn ab dem zweiten Training wurde es ernst und ohne Zeiten würden wir schlecht dastehen. Bei unserem eigenen Transponder änderten wir noch die Position.

Zu zweiten Training dann nun mit zwei Transponder gewappnet starteten wir mit einem guten Gefühl, welches sich nach 20 Minuten Training auch bestätigte. Ich denke für viele überraschend belegten wir mit der Diva die 8. Position von 20 und unsere direkte Konkurrenz wie Gasche, Baert und Axelsson befanden sich hinter uns. Dies bestätigten wir dann auch nochmal im dritten Training, verbesserten unsere Rundenzeit um eine weitere Sekunden und behaupteten den 8. Startplatz von mittlerweile 21 Startern. -> das hat sich echt gut angefühlt und dementsprechend war auch unsere Stimmung. 🙂

Foto 16.05.18, 22 59 15

Einziger Wermutstropfen am Abend war, dass wir bei der Durchsicht des Gespanns festgestellt haben dass der Krümmer vom vorderen Zylinder einen Haarriss hatte … hier konnte uns aber unser Rennkollege Ad Jossen mit seinem Schweißgerät weiterhelfen und hat fachmännisch eine Naht darüber gezogen.

Foto 16.05.18, 12 31 53

Samstag Morgen dann ein kurzes Warmup, dies nutzten wir wirklich nur als Funktionstest, ob der Krümmer hält und ansonsten auch alles funktioniert. Wir wollten uns in diesen 20 Minuten noch nicht verausgaben, denn für den Mittag waren noch 2 Sprintrennen angesetzt.

Dann am frühen Mittag das erste Rennen, obwohl mit 6 Runden gleichlang wie das folgende, ist dies der Supersprint und das nachfolgende Rennen der Sprint. Wir hatten einen guten Start und eine sehr gute Reaktion, denn das vor uns stehende Gespann des Holländer van Kampen kam nicht vom Fleck und wir mussten mit einem Haken an Ihm vorbei. Aus den hinteren Startreihen haben alle dieses Missgeschick mitbekommen und so ist zum Glück hierbei nichts passiert. Mit diesem guten Start konnten wir unsere Position halten und auch unsere direkte Konkurrenz hinter uns lassen. Aber dies war leider ab der dritten Runde nicht mehr möglich, die hohe Handkraft die für die Kupplung benötigt wird, die noch nicht optimale Sitzposition forderte Ihren Tribut und ich hatte große Mühe beim schalten, so mussten wir einen nach dem anderen passieren lassen und befanden uns dann am Rennende auf Position 14. Das positive aus diesem Rennen war der gute Start und die Verbesserung unserer Rundenzeit um weitere 2 Sekunden.

32555978_350980248639877_41547804224520192_o

Foto von Doreen Müller-Uhlig, sollte jemand die Fotos verwenden wollen bitte anfragen bei: Mail: dmmotorsportsmedia@gmail.com

Nach dem Rennen wurden die Möglichkeiten diskutiert und mit Hilfe einer geliehen Kupplung Armatur von Kan Knappton bauten wir diese um. Ebenso verbesserten wir die Sitzposition und änderten nochmal die Schaltung. Damit konnte das zweite Rennen des Tages, das Sprintrennen in Angriff genommen werden.

Foto 12.05.18, 16 13 35

Wieder ging es mit einem guten Gefühl an den Start, doch schon in der Einführungsrunde habe ich festgestellt das die Kupplung nicht sauber trennt und ein schalten nur mit Zwischengas möglich ist. Trotzdem rollten wir in die Startaufstellung, absolvierten wiederum einen guten Start und konnten lange unsere Postion behaupten. Nur der Schwede Axelsson der nur wegen Motor Problemen im Training keine gute Zeit schaffte zog an uns vorbei. In der 5. Runde entbrannte dann ein Zweikampf mit dem Team Siegel, 600er LCR Gespann,  wir wechselten mehrfach die Positionen.

32368411_350978518640050_3819634568042905600_o

Foto von Doreen Müller-Uhlig, sollte jemand die Fotos verwenden wollen bitte anfragen bei: Mail: dmmotorsportsmedia@gmail.com

Einfahrt zur 6. und letzten Runde, Ende der Start und Ziel Graden ein Fahrfehler von mir, zu weit innen unterwegs, dort den Bremspunkt auf einer massiven Bodenwelle angesetzt, währenddessen Steffen gerade auf dem Weg zum Wechsel nach außen unterwegs war, Fahrwerk viel zu weich … das Gespann hebelte sich aus und wir machten einen wilden Haken nach rechts, kollidierten mit dem Team Siegel welches eine saubere Linie suchte zum Einbiegen. Siegel drehte es um und der Beifahrer Ewald verletzte sich leicht am Fuß, wir flogen ab und rasten geradeaus ins Kiesbett wobei Steffen sich den Arm und die Rippen prellte. -> zum Glück ist nichts gravierenderes passiert.

Die Verletzungen von Steffen waren nicht so schlimm dass er freiwillig mit den Sanitätern ins Medical Center gegangen ist, aber er wurde von einer Hilfsbereiten Dame aus der Nachbarbox (sorry habe den Namen vergessen) versorgt und mit Wärmestrahlung behandelt.

Foto 12.05.18, 18 20 45

Am Gespann wurden keine Beschädigungen festgestellt, es musste nur, aus allen Löchern und Ritzen einiges an Kies entfernt werden. Ob wir am Hauptrennen am Sonntag überhaupt teilnehmen wollten wir erst am Sonntag Morgen entscheiden wenn wir wissen wie es Steffen geht.

Steffen ging es am Morgen relativ gut, wie es einem halt so geht mit schweren Rippen Prellungen und gezerrtem Arm. Daher entschieden wir uns am Rennen teilzunehmen aber wir starten von hinten, um keinen zu behindern und Steffen turnt gar nicht. Dieses mitrollen sicherte uns immerhin ein paar Punkte für die Meisterschaft.

32332591_350979335306635_1195663159415799808_o

Foto von Doreen Müller-Uhlig, sollte jemand die Fotos verwenden wollen bitte anfragen bei: Mail: dmmotorsportsmedia@gmail.com

Diese schönen Pokale sind uns leider verwehrt geblieben, aber wir arbeiten hart daran und sind optimistisch dass wir es diese Saison noch schaffen können.

Gute Besserung noch an Ewald Siegel und Steffen.

Nächstes Wochenende (Pfingswochenende) ist schon der 3. Lauf und wir gehen in Most an den Start.

Entschuldigt bitte, ist dieses mal mehr Text geworden.

Viele Grüße euer Markus