Am langen Pfingstwochenende waren wir mit der Trophy auf dem Autodrom in Most und für uns war eigentlich klar das wir nicht mehr so viel Schrauben wollen wie in Rijeka. 🙂
Aber wie so oft im Leben kommt es anders als man es gerne hätte … oder so. Auf dem Weg nach Most habe ich noch schnell einen Abstecher nach Fürth gemacht und bei einem Online Händler durfte ich ausnahmsweise einen neuen Kupplungszylinder abholen welcher mir helfen sollte mit ca. 1/3 weniger Handkraft aus zukommen. 🙂
Auf den ersten Blick sieht der Zylinder nicht viel anders aus als das Original, aber nun kann ich bestätigen dass er funktioniert und ich besser Kuppeln kann. Das hieß dann aber am Freitagabend schon mal anfangen mit Schrauben … originaler Zylinder raus, Neuer rein, dann die Hydraulik entlüften, … Freitag war das erste Training so um 10 Uhr, daher verlegten wir alle weiteren Aktivitäten auf den Freitag Morgen.
Nachdem Rijeka noch nicht ideal gelaufen war und irgendwie immer wieder ähnliche Probleme auftauchen, wie Kuppeln, Schalten, usw. war für uns ganz klar das die Sitzposition verbessert werden muss. Also Freitag Morgen in der früh alle eingeklebten Polster raus, Gespann auf die Böcke, dann Sitzprobe mit Kombi und Helm und Uwe schaute von unten sich die Fußstellung und die Pedal Positionen an. Sein Tipp war dann dass ich weiter nach vorne muss, damit die Arme entlastet werden und die Beine sich auch in einer besseren Postion befinden. Gesagt getan ging es mit diesem Setup in das Freie Training.
Das Fahrgefühl war wesentlich besser als bisher, wir fuhren das komplette Training gute Zeiten und verbesserten unser Rundenzeit vom Herbst / Winter 2017 erheblich nach unten auf 2,01 Minuten (gegenüber 2,07). Allerdings reichte dies nur zu Position 17 von 24, damit waren wir noch nicht zufrieden. Das Fahrwerk war noch viel zu weich und dadurch war keine gute Kurven Geschwindigkeit zu erreichen.
Unser zweites Team, Peter und Jens waren auch mit dabei in Most, sie absolvierten einen Gaststart in der Trophy. Jens kennt sich gut mit dem Thema Fahrwerkseinstellung aus und half uns das Fahrwerk zu optimieren. Beim hinteren Dämpfer war dies aber nur mit einer Leihgabe von unserem Schwedischen Rennkollegen Axelson hin zu bekommen, denn die Feder war viel zu weich und wir selber hatten keine härtere die passte.

Foto von Doreen Müller-Uhlig, sollte jemand die Fotos verwenden wollen bitte anfragen bei: Mail: dmmotorsportsmedia@gmail.com
Mit diesem Setup ging es dann ab ins 1. Qualifying … aus der Zeiten Liste vom freien Training wusste ich das Norbert Kirst mit seiner 600er LCR F2 schnelle Runden drehen konnte und sich in einem Zeiten Bereich befand wo ich gerne hinkommen wollte. Daher sprach ich mich mit Norbert ab dass ich Ihm versuchen werde zu folgen. Erste Runde noch nicht ganz so flott, trotzdem spürte ich schon die Verbesserung vom Fahrwerk. 2. Runde dann hart ans Gas und Norbert versuchen zu folgen, dies klappte erstaunlicherweise sehr gut und ohne wenig Anstrengung … 1,56 … das hieß dann 5 Sekunden Verbesserung … wow … dann der Schreck, auf der Zielgeraden merkte ich den ersten Leistungsverlust und beim Anbremsen verschluckte sich die Diva und es gab eine riesen Rauchwolke – somit brachen wir das Training sofort ab und verließen die Rennstrecke über einen Rettungsweg am Ende der Start-Ziel-Geraden. 😦

Bild von Simon Stäudten
Also wieder Schrauben, das Öl-Problem war wieder da … wie schon öfter gesagt, die Diva wurde früher nie so schnell bewegt wie jetzt und jeder der mit Gespannen zu tun hat weis dass sobald die Rundenzeiten schneller werden sich das Öl Thema wieder verschärft. Unsere Hoffnung dass leichte Änderungen am Öl-System helfen sollten, bestätigten sich im Q2 leider nicht. Hier kamen wir nur zwei Runden weit und mussten mit dem Selben Phänomen das Training abbrechen. … aber immerhin waren wir sehr effektiv unterwegs, Q1 eine schnelle Runde mit Verbesserung auf 1,56 und P10 … im Q2 dann zwei schnelle Runden, noch eine Sekunde verbessert auf 1,55 und in der Startaufstellung nun P11 und zweit schnellster in der 1000er Trophy Wertung. 🙂
Daraufhin dann unsere neuste Vermutung, dass durch das viele Öl in der Airbox die Luftfilter dicht werden und der Motor nicht mehr genügend Luft bekommt … aber dringend Luft braucht und diese sich dann samt Öl aus der Kurbelgehäuse Entlüftung ansaugt. Also haben wir die Filter entfernt und durch dünnes Flies ersetzt und zusätzlich versucht dem Motor / Airbox mehr direkte Luft zukommen zu lassen (eine Art RamAir – siehe Bilder). Dies wollten wir dann am Sonntag Morgen im Warmup ausprobieren … aber wir verfolgten leider unser effektives / minimalistisches Training und kamen im Warmup auch nur eine Runde weit, ein gebrochener Schalthebel und ein Lappen in der Airbox gönnten uns diesen Spaß nicht.
Der Lappen Steckte zum Glück noch in der Einspritzanlage und richtete keinen Schaden an, den Schalthebel aus Alu konnte leider keiner im Fahrerlager schweißen. Daher verstärkten Uwe und Fritze zusammen, den Hebel mit Blechen und Nieten. Mit einem komischen Gefühl ging es dann zur Mittagszeit zum ersten Rennen, denn wir wussten nun nicht ob unser Öl System funktioniert und ob der provisorisch reparierte Schalthebel die anstehende Belastung aushält!?
Dann ein sehr guter Start, Postion gehalten oder sogar verbessert … das ist in dem Getümmel nicht immer so ganz einfach zu sehen, Ende der Start-Ziel-Graden gut aus dem Gedrängel raus gehalten aber dann 2 Plätze verloren. Unsere direkt Konkurrenz Chris Baert mit Ronja Mahl und Remy Gasche mit Steffen Werner zogen an uns vorbei und setzten sich vor uns. Es war ja nur ein Sprint Rennen, da gibt es kein Taktieren. Daher folgten Runden mit spanenden Zweikämpfen und einigen Positionswechsel und wir schafften es unsere Postion zurück zu erkämpfen und als zweiter in der 1000er Wertung die Ziellinie zu überfahren! … unser erstes Podest mit der Diva … juhuuuuu …
Das Rennen war sehr schnell gewesen, wir haben durchgängig 1,55er Rundenzeiten gefahren und Steffen hat eine super Leistung auf dem Seitenwagen gebracht und sich durchgebissen. Denn seine Rippen Prellung und sein gezerrter Arm machten Ihm noch schwer zu schaffen. … Leider dauerte diese Freude über den 2. Platz nicht sehr lange an, denn bei dem Versuch das Gespann zurück ins Fahrerlager zu fahren, stellten wir fest dass die Kupplung nicht mehr trennte. 😦 … und das hieß weiter schrauben und schauen ob wir das Problem in den Griff bekommen. Wir versuchten wirklich alles aber bis kurz vor dem 2. Rennen schafften wir es nicht den Fehler zu finden und somit konnten wir am Rennen nicht teilnehmen.
Das Zusehen wurde uns, durch ein spanendes Rennen mit viel Aktion, versüßt.
Dieser zweite Platz und die erstaunlich guten Rundenzeiten stimmen uns optimistisch für den Rest der Saison. Wir haben gezeigt das die Diva und wir auch schnell unterwegs sein können und auch berechtigter Weise gesagt haben dass wir vorne mitspielen wollen.
Vielen Dank an das ganze Team dass dieses zum Teil erfolgreiche Wochenende ermöglicht hat, Uwe, Fritze, Marie, Steffen, Stefan … und danke an Jana für die Verpflegung und an Jens für die Fahrwerk Tipps.
Ich würde abschließend sagen, ja die Diva kann eine Sprinterin sein … aber Sie ist halt ein Mädel und auch ein wenig zickig … 🙂
Was war das mit dem Schrauben, gefühlt haben wir 3 Tage am Stück geschraubt …
Sonntag auf Montag haben wir dann noch mit ein paar Teams das Wochenende ausklingen lassen, danke an alle Gäste, es war ein schöner Abend.
Die nächste Veranstaltung ist in Schleiz, diese Wochenende mit Anne und Ihrer 125er Honda und in ca. 3 Wochen dann nochmal mit der Diva in der Trophy.
Ich halte Euch auf dem Laufenden – viele Grüße
Euer Markus