Auch wenn wir uns alle mittlerweile irgendwie an Corona und seine Einschränkungen gewöhnt haben oder sagen wir besser damit leben müssen, ist es nicht einfach in dem Dschungel der ständigen Änderungen noch den Durchblick zu behalten. So hatten wir von Alex aus Holland die Möglichkeit bekommen sehr spät erst zu nennen, dies nutzen wir auch, weil wir zu diesem Zeitpunkt eine Chance sahen der Quarantäne zu entgehen. Aber leider mussten wir ein paar Tage vor der Abfahrt feststellen dass es mal wieder eine Änderung gab und eine Rückreise von Holland nach Deutschland zu einer Quarantäne führt (wenn man sich offiziell anmeldet usw.) – das nicht kontrolliert wird usw. darauf wollten wir uns nicht verlassen, ähnlich wie mit dem Trainingslager in Val de Vienne, haben wir dann kurzfristig unseren Start in Assen abgesagt.
Am gleichen Wochenende gab es von der Internationalen Sidecar Trophy ein Rennen in Rijeka und von der Moto Trophy (Klassik Motorsport) eine Veranstaltung auf dem Hockenheimring – einen freien Startplatz hatten wir von beiden Veranstaltern zugesagt bekommen, danke nochmal – wegen der kurzfristigen Umplanung und der großen Distanz haben wir uns gegen Rijeka entschieden und wie Ihr am Bild erkennen könnt waren wir dann in Hockenheim unterwegs.
Am Donnerstagabend sind wir dann nach Hockenheim gereist, naja – von Reise sollte ich nicht sprechen, sind knapp 100 km, ist mein Heimrennen – Fritze u. Kathrin hatten ca. 600 km und Ondrej und Marek knapp 700 km – so gegen 19.30 Uhr waren wir zusammen vor Ort und konnten in Ruhe aufbauen, zwar im Regen aber wir machten uns keinen Stress mit Papieren und der technischen Abnahme, denn das erste Training sollte erst am nächsten Tag um die Mittagszeit stattfinden.
Am Freitagmorgen dann in Ruhe noch die Papier Abnahme gemacht und plötzlich war es aus mit der Ruhe … beim Vorbereiten für die Technische Abnahme wollten wir das Gespann warmlaufen lassen – doch unser Gespann wollte nicht … es sprang zwar an, aber nach ein paar Gasstößen ging der Motor einfach aus. 😦 … wir entschieden uns erst einmal zur technischen Abnahme zu schieben (war direkt in der Nähe von uns) und uns diesem Problem danach zu widmen.
Erst einmal waren wir ratlos, was hatten wir zwischen der Testfahrt in Bautzen auf dem Flugplatz und hier geändert … eigentlich nichts gravierendes, außer die ECU war zum auslesen und updaten bei unserem Elektronik Spezialisten und wir hatten Sie am Donnerstagabend erst wieder eingebaut … nun fingen wir an, mit Hilfe unseres Telefonjoker, Viviano von Viva Moto, systematisch das Gespann zu zerlegen, jede Steckverbindung und jeden Sensor zu überprüfen und zu tauschen. Zwischendurch machten wir immer mal wieder einen Probelauf, aber leider immer mit dem selben Ergebnis, das Moped wollten nicht laufen.
Mittlerweile hatten wir die beiden Trainings des Freitags verpasst und leider immer noch keine Lösung gefunden, daher entschieden wir uns zu unserem Spezialisten, Viviano, nach Stuttgart zu fahren um zusammen mit Ihm gemeinsam den Fehler zu suchen. Christian Steiner war sehr hilfsbereit, danke Christian und hat uns sofort seinen Anhänger geliehen sodass wir ohne unser Zelt abbauen zu müssen (Zelt ist am Anhänger) relativ schnell abdüsen konnten. Freitag Nachmittag so um 16 Uhr ist nicht die beste Zeit für solch einen Trip, statt ca. 75 Minuten brauchten wir 120 Minuten zurück nach Stuttgart Stammheim.
Nach mehreren Stunden Fehlersuche, Analyse und Androhung der Nachbarschaft dass Sie gleich die Polizei holt, es war mittlerweile ca. 22 Uhr, waren wir sicher den Fehler gefunden zu haben. Fritze und ich machten uns zurück auf den Weg zum Hockenheimring, wo wir dann sehr müde so gegen 23.30 Uhr wieder zurück waren.
Am Samstagmorgen dann sehr früh die Kontrolle ob das Gespann wirklich das tut was es soll, denn es gab nur noch ein Training damit wir uns für die Rennen qualifizieren konnten. Aber leider tat es das nicht, der Fehler war wieder da und die Suche ging von vorne los … im Enddefekt hatte nun Marek einen guten Telefonjoker, dieser gab uns den Tipp dass der Fehler mit dem Unterdruck zu tun haben könnte … gesucht, gefunden und beseitigt … dann lief der Motor wie er sollte – der Weg war frei für das Training. 🙂
Am Samstag gab es für die Sidecars leider nur 1 Training, um die Mittagszeit … wir wollten mit als erster auf die Strecke, aber den Gedanken hatten anscheinend mehrere, somit waren wir nicht die ersten aber vorne dabei. Die Technik fühlte sich ganz gut an, die Strecke kam einem schnell wieder bekannt vor und so erhöhten wir ab der zweiten Runde das Tempo. Aus den Trainings zuvor hatten wir mitbekommen das es unschöne Szenen mit „schnelleren und langsameren“ Gespannen gegeben hat, daher hielten wir uns extrem zurück und stellten uns oft hinten an. Leider fing ab Mitte des Trainings dann auch noch an die Kupplung zu rutschen – irgendwie blieben wir von nichts verschont 😦
Immerhin reichte diese eine Training für P3, unter diesen Umständen mit 2 verpassten Trainings, zum ersten mal dieses Jahr auf der Rennstrecke, die technischen Probleme, usw. -> wir waren damit sehr zufrieden … für uns stand das Fahren im Vordergrund und nicht die Platzierung, denn so richtig ernst wird es dann beim 1. IDM Lauf in Most.
Am späten Nachmittag, frühen Abend schraubten wir dann mal wieder an unserem Gespann, der Kupplungswechsel wurde gemacht, gleichzeitig ein Ölwechsel und der entsprechende normale Service nach einem Training zur Vorbereitung auf die Rennen am Sonntag. Hier mal wieder einen großen Dank an Fritze, Marek und Kathrin die alle drei als Helfer einen sehr guten Job gemacht haben! 🙂
Vielen Dank an Erich von KDL-Fot für die tollen Bilder von der Strecke – am Sonntagvormittag dann das erste Rennen, der Start gelang gut und wir konnten Enrico Wirth sehr gut folgen. Sehr schnell schlossen wir auf Enrico auf und konnten Ihn nach wenigen Runden überholen und uns zwischenzeitlich bis zu 6 Sekunden von Ihm absetzen. Aber in der Phase der Überrundungen waren wir dann zu vorsichtig unterwegs und verloren dabei sehr viel Zeit, sodass Enrico wieder aufschließen konnte. In der Vorletzten Runde, bei einem weiteren Überrundungsmanöver schob sich Enrico wieder an uns vorbei und zog ein paar Meter davon, diese Lücke konnten wir nicht mehr schließen und somit gewannen Wirth/Uhlig verdient dieses Rennen! – es war ein schöner, fairer Zweikampf, danke Euch 🙂
Im zweiten Rennen am Nachmittag war die Startaufstellung ein Klein wenig verändert, Wolfram Center fuhr im Training mit zwei Beifahrer (Nadine und Andy) und hatte damit auch unterschiedliche Rundenzeiten erreicht, sodass er im zweiten Rennen mit Andy Wolfram von P2 startete und wir von P3 – trotzdem 1. Reihe … Der Start geling uns sehr gut, schon in der ersten Kurve schoben wir uns an Wirth/Uhlig vorbei und folgten Centner/Wolfram mit Ihrer 1000er Suzuki hautnah … wir konnten die Vorteile des 600er so gut ausspielen dass wir aus der ersten Runde als Führender raus gekommen sind und unseren Vorsprung Stück für Stück vergrößerten … dann gab es leider einen Rennabbruch, Celina Merkens war aus dem Seitenwagen gefallen … auf diesem Wege noch einmal Gute Besserung … es war Zeit genug für einen Neustart, dieser Erfolgte dann auch nach ein paar Minuten.
Der Restart gelang uns nicht ganz so gut, wir mussten uns erst einmal hinter Center und Wirth einreihen dadurch konnte Wolfram Centner auf der Parabolika sich einige Meter Abstand raus fahren (er hatte sehr schnell aus dem ersten Start gelernt). Da es eine verkürzte Renndistanz war kamen wir zwar nochmal näher ran, hatten aber bei annährend gleichen Rundenzeiten keine Chance zu überholen. Wir schaffen es zwar die schnellste Rennrunde zu fahren doch der Sieg ging an Centner/Wolfram.
Hier ein paar Fotos die es eigentlich nicht in einen solchen Bericht schaffen – aber was solls – so sind wir halt.
In Anbetracht der Umstände waren wir nun sehr zufrieden, die Technik hat jetzt gut funktioniert und wir können positiv in Richtung erster IDM Lauf schauen – dies war ein sehr gutes Training für uns, vielen Dank nochmal ans Moto Trophy Team das wir dabei sein durften.
Ich halte euch auf dem Laufenden, euer Markus