


Den Saisonauftakt auf dem Lausitzring haben wir uns ein wenig besser vorgestellt, mit 1x 8 Platz und 1x Ausgeschieden sind wir nicht zufrieden … aber es gibt auch positives, es gab eine kleine Meisterehrung für die Saison 2021 und wir haben die Pokale für unseren 3. Platz bekommen … ebenso waren die gefahrenen Zeiten ganz gut und wir haben endlich keinen Elektronik Fehler mehr – dann kann doch alles nur besser werden! 🙂




Wir haben den Helm Hersteller leider wechseln müssen, weil wir ein paar Gaststarts in der WM machen wollen brauchen wir extra von der FIM zertifizierte Helme und diese konnte X-Lite leider nicht in meiner Größe nicht liefern – aber wir sind im Konzern / gleiche Holding geblieben und sind nun „weltmeisterlich“ mit SHARK Helmen unterwegs – diese fühlen sich sehr gut an – vielen Dank an Thomas, für die Organisation und Unterstützung.






Leider wurde der Zeitplan für die Gespanne für die Saison 2022 etwas gestrafft, denn schließlich muss am Schluss jede Minute auf der Rennstrecke bezahlt werden und da die Startfelder bei den Gespannen eher kleiner sind – daraus folgte dann weniger Fahrzeit – daher heißt es dieses Jahr 1x freies Training, 1x Quali, 1x Sprint Rennen, 1x Warmup und 1x Normales Rennen … gerade nach dem Crash in Val de Vienne und dem erfolgten Wiederaufbau hatten wir uns eigentlich mehr Training gewünscht, denn ein paar Dinge kann man erst beim Fahren feststellen und korrigieren. 😦 … die Vorbereitungen mit technischer Abnahme usw. hatten gut geklappt und so haben wir dann es auch noch geschafft ein paar Aufkleber zu montieren.






Das freie Training war wie ein Ritt auf der Kanonenkugel, das Gespann fuhr mit uns wohin es wollte und nicht umgekehrt. Auf der einen Seite ist die Strecke weiterhin sehr wellig, vor allem in den Bremszonen, dann war unsere Lenkung sehr schwergängig was dazu führte dass die Lenkbewegungen sehr hektisch und unkontrolliert erfolgten und zum guten Schluss war unser Elektronik Fehler auch noch da und der Motor schaltete sich beim hochbeschleunigen einfach ab – Bilder sagen mehr als tausend Worte (siehe Bild von Ondrej).






Beinahe habe ich vergessen zu berichten dass kurzfristig unser Chefmechaniker Fritze krankheitsbedingt nicht dabei war, er stand uns als Telefonjoker zur Verfügung und teilweise „glühte“ die Leitung. Aber Fritze wurde gut von unseren tschechischen Freunden Marek und Petr vertreten, welche zusätzlich noch einen weiteren Telefonjoker nutzten. Dieser lieferte noch einige Tipps für die Suche des Elektronik Fehlers und mit diesen gemachten Änderungen gingen wir positiv gestimmt in das Quali.






Leider war der Elektronik Fehler immer noch da und die Lenkung ging auch noch nicht viel besser, daher konnten wir uns nur als Vorletzter qualifizieren und so war unser Startplatz für das Sprintrennen auch der Vorletzte. 🙂 … Nach kurzer Überlegung und Rücksprache mit dem Team entschieden wir uns dann dass wir den Motor tauschen … denn in Frankreich kam der Fehler nach einem Motortausch und auch wenn wir uns es alle zusammen nicht erklären können, aber warum sollte der Fehler nicht auch wieder mit dem Motortausch verschwinden?!






Wir hatten ca. 5 Stunden Zeit, das sollte eigentlich genügend Zeit sein für einen entspannten Motorwechsel. Ausgebaut war schnell und der neue Motor ebenso schnell für den Einbau vorbereitet, doch beim finalen Öl ansaugen und Öldruck aufbauen wollte leider der Motor nicht so wie wir wollten. Gefühlt kam das Öl nicht überall hin und wir hatten Angst den Motor gleich schon wieder kaputt zu machen. Auch Uwe, der dankenswerterweise uns geholfen hatte, gingen so langsam die Ideen aus. Kurz vor dem Rennen waren wir dann startklar, d.h. wir hatten die 5h komplett ausgenutzt. 😦





An den Start des Sprintrennen gingen wir mit einem mulmigen Gefühl, denn wir wussten nicht ob alles richtig angeschlossen wurde und ob der neue Motor so funktioniert wie er sollte, denn für einen Probelauf war keine Zeit mehr. Der Start geling uns dann sehr gut, allerdings sorgten wir für erhöhten Blutdruck beim Team und beim Live Video – denn der einzige freie Platz war links an der Mauer und da hatte der eine oder andere so seine Bedenken.
Schnell stellten wir fest dass der Motor sehr gut lief und der Elektronik Fehler, so wie er mit einem Motorwechsel kam auch mit diesem Motorwechsel verschwand – das freute uns sehr! 🙂 Doch war die Lenkung weiterhin sehr schwergängig sodass beim Anbremsen sehr unkontrollierte und hektische Lenkbewegungen entstanden. So kam es dann auch das beim Anbremsen auf der Gegengrade (parallel zur Betonmauer) das Gespann nach rechts weg zuckte, anstatt nach links einzulenken, sodass wir außerhalb der Strecke einen U-Turn machen mussten um dann wieder auf die Strecke zu fahren.
Damit verloren wir wieder einige Plätze und waren am Ende zufrieden das wir auf P8 ohne weitere Ausritte nach 8 Runden ins Ziel kamen – wirklich glücklich waren wir nicht, aber zumindest war der Fehler weg!!!




Nach Rücksprache mit Markus Schlosser war klar dass die neuen Lager einfach noch zu stramm/fest sind und man so eigentlich gar nicht fahren kann! 😦 Markus kam dann später vorbei und wir haben zusammen die Lager bearbeitet sodass Sie gangbarer waren und die Lenkung somit einfacher, feinfühliger war.




Am Sonntagmorgen im Warmup bestätigte sich dies auch, weiterhin war kein Fehler aufgetreten und die Lenkung ging eindeutig leichter – wir waren mit den gefahrenen Zeiten zufrieden und kümmerten uns dann um die Vorbereitung des Gespanns für das Rennen am späten Nachmittag.






Bei den Service Arbeiten ist uns nichts besonderes aufgefallen, somit konnten wir uns dann auch schon um den Abbau des Zeltes kümmern, damit wir nach dem Rennen schneller die Heimreise antreten können, denn nur für ein Teil des Teams ist es ein Heimrennen.





Am späten Nachmittag dann der Start zum Hauptrennen, der gelang sehr gut, auch wenn es wieder einen „Herzinfarkt Moment“ für das Team gab, weil wir wieder über die freie linke Seite, in der Nähe der Mauer, nach vorne schossen! 😉 Im ersten Kurven Geschlängel waren wir von P8 vorgefahren auf P5 und konnten mit unseren Mitstreitern das Tempo gut mitgehen.




Ende der 3. Runde bzw. Anfang der 4. Runde, Ende der Start-Ziel Geraden, war ich dann zu übermütig, bzw. mir fehlten einfach schnelle Runden im Training um für diesen Bremspunkt ein besseres Gefühl zu haben … ich verbremste mich, lenkte aber trotzdem ein und dann landeten wir abseits der Strecke im Grün … nichts größeres passiert, habe geschaut ob mit Ondrej alles ok ist und wollte dann direkt wieder los … das ging aber nicht richtig, der Lenker war verklemmt und wir machten den nächsten U-Turn … 🙂
Weil wir nicht abschätzen konnten was nun passiert ist bzw. was nun kaputt ist stellten wir vorsichtshalber das Gespann ab und beendeten frustriert das Rennen.


Aktuell sind wir noch auf der Fehlersuche … unser nächstes Rennen ist in Spa Francorchomps in Belgien, hier absolvieren wir unseren ersten Gaststart in der WM für dieses Jahr. Ich selber habe gute Erinnerungen an Spa, ich war vor 10 Jahren mit der Int. Sidecar Trophy hier und die Strecke hat mir sehr gefallen. Ondrej ist das erste mal in Spa, er lernt auch schon fleißig den Streckenverlauf … schauen wir mal …

Vielen Dank ans komplette Team für die tolle Arbeit und Unterstützung, vielen Dank an alle Sponsoren, Unterstützer, Freunde, Familie und Partner … ohne Euch wäre dies alles nicht möglich! 🙂
Ich halte Euch auf dem Laufenden … viele Grüße Euer Markus